OpenPGPSchlüsselserver

OpenPGPSchlüsselserver sind Verzeichnisdienste, die öffentliche OpenPGP-Schlüssel speichern, verteilen und abrufbar machen. Sie unterstützen die Verbreitung von Signaturen und Schlüsselmaterial, das für verschlüsselte Kommunikation oder Verifikation von Signaturen benötigt wird. In der Praxis dienen sie dem Web of Trust, indem Benutzer öffentliche Schlüssel anderer Personen finden und verwenden können.

Technische Grundlage ist meist das HKP/HTTPS-Protokoll (HTTP Keyserver Protocol bzw. HTTP Keyserver Protocol über TLS). Nutzer interagieren mit den Servern in der Regel über GnuPG (GPG), um Schlüssel zu suchen, herunterzuladen, hochzuladen oder zu aktualisieren. Schlüssel können per Key-ID, Fingerabdruck oder E-Mail-Adresse gesucht werden. Abgelegte Schlüssel können durch Upload aktualisiert oder mit neuen Versionen ersetzt sowie mit Signaturen versehen werden, um deren Vertrauenswürdigkeit zu erhöhen.

Architektur und Betrieb unterscheiden sich je nach Anbieter. Historisch basierten viele Server auf der Software SKS (Synchronizing Key Server) und liefen in Netzwerken mit Replikation über mehrere Server. Das Ökosystem hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt, und Betreiber betreiben heute oft spezialisierte oder eigenständige Verzeichnisse mit unterschiedlichen Datenschutz- und Verfahrensrichtlinien. Zentral ist jedoch, dass jeder Keyserver eine öffentliche Schlüsseldatei bereitstellt, die für andere Benutzer verfügbar ist.

Sicherheit und Privatsphäre spielen eine Rolle, da öffentliche Schlüssel oft Kontaktinformationen wie E-Mail-Adressen enthalten. Die Nutzung von HKPS statt HTTP wird empfohlen, um die Übertragung zu schützen. Neben der Verfügbarkeit von Schlüsseln ermöglichen Server auch das Auffinden von Keys zur Verschlüsselung sowie das Vertrauen in Signaturen durch die Web-of-Trust-Struktur.

Beispiele für bekannte Dienste sind keys.openpgp.org und pgp.mit.edu.