Oberflächenforderung

Oberflächenforderung bezeichnet in der Technik eine Spezifikation, die die Eigenschaften der Oberfläche eines Bauteils festlegt, um deren Funktion, Leistung und Lebensdauer sicherzustellen. Sie wird in technischen Zeichnungen, Leistungs- oder Lieferverträgen sowie in Qualitätsdokumenten angegeben und richtet sich nach dem jeweiligen Anwendungszweck.

Typische Inhalte einer Oberflächenforderung umfassen geometrische Eigenschaften wie Rauheit, Welligkeit, Ebenheit und Textur, sowie Prozess- und Oberflächenbehandlungen wie Reinigung, Beschichtung, Härte der Oberflächenschicht, Dicke von Beschichtungen, Oberflächenzustand (Zunder, Oxid) und Sauberkeit. Oft werden Randbedingungen für die Messung gesetzt, z. B. Messbereich, Messrichtung oder Prüfmittel.

Anwendungsbereiche liegen in der Fertigungstechnik, dem Maschinenbau, der Automobil- und Luftfahrtindustrie sowie im Allgemeinen im Maschinenbau. Die Oberflächenforderung dient der Festlegung von Toleranzen, Passungen, Montagefähigkeit und Ermüdungsfestigkeit. Sie ist eng verknüpft mit Anforderungen an die Oberflächenqualität, Oberflächenbehandlung und Werkstoffmechanik.

Messung und Standards: Oberflächenqualitäten werden durch Messungen der Rauheit (Ra, Rz) und anderer Oberflächenkennwerte erfasst und mit geeigneten Messverfahren wie taktiler Profilometrie oder optischer Profilometrie überprüft. Relevante Normen umfassen ISO 4287 (Rauheit), ISO 25178 (Flächentextur) sowie branchenspezifische DIN/ISO-Normen und Herstellerstandards. Die Ergebnisse werden als Prüfplakette oder Prüfbericht dokumentiert und in Abnahme- oder Freigabekriterien übersetzt.

Erreichung: Oberflächenforderungen werden durch Fertigungsverfahren wie Drehen, Fräsen, Schleifen, Honen, Läppen oder Polieren sowie durch Oberflächenbehandlung oder Beschichtung realisiert. Die konkrete Forderung hängt ab vom Bauteil, der Beanspruchung und dem Zusammenbau.

Siehe auch: Oberflächenqualität, Oberflächenbearbeitung, Rauheit, Oberflächenmessung, Qualitätskontrolle.