Nährstoffbelastungen

Nährstoffbelastungen bezeichnen die übermäßige Zufuhr von Nährstoffen, insbesondere Stickstoff (N) und Phosphor (P), in Ökosysteme. Häufig betreffen sie Oberflächengewässer, Grundwasser und Böden und gehen mit Veränderungen des Ökosystems einher.

Hauptquellen sind landwirtschaftliche Düngung, Gülle- und Stallabfluss, Sickerwasser aus Feldern, kommunales Abwasser sowie industrielle Abwässer. Auch Straßenstaub, Niederschläge und Bodenbearbeitung können beitragen.

Folgen sind Eutrophierung, Algen- und Bakterienwachstum, Sauerstoffzehrung, tote Zonen in Gewässern, schwindende Biodiversität, Beeinträchtigung der Trinkwasserqualität und veränderte Bodenprozesse.

Zur Bewertung werden Indikatoren wie Nitrat- und Phosphatgehalte im Wasser, Gesamtstickstoff, Phosphor, sowie Chlorophyll-a zur Algenbelastung herangezogen. Nährstoffbilanzen helfen, Quellen und Überschüsse zu identifizieren.

Maßnahmen umfassen eine Reduktion der Düngemittelzufuhr, bedarfsgerechte Düngung, zeitliche Staffelung der Düngepraktiken, Zwischenfrüchte, Fruchtwechsel, die Anlage von Uferstreifen und Retentionsflächen sowie Verbesserungen der Abwasserreinigung. Auf politischer Ebene spielen Vorschriften wie die Nitratrichtlinie und die Wasserrahmenrichtlinie eine Rolle, die Gewässerschutz und Nährstoffmanagement fördern.