NichtResektabilität

NichtResektabilität bezeichnet in der Medizin die Einschätzung, dass ein Tumor unter den gegebenen Umständen nicht vollständig operativ entfernbare ist oder einer Operation keinen sinnvollen Nutzen bietet. Die Beurteilung erfolgt in der Regel durch ein interdisziplinäres Team aus Chirurgen, Onkologen, Radiologen und anderen Fachdisziplinen und berücksichtigt technische Machbarkeit, oncologischen Mehrwert sowie den Allgemeinzustand des Patienten.

Es werden verschiedene Formen unterschieden. Technische NichtResektabilität tritt auf, wenn der Tumor in unverhältnismäßiger Weise in zentrale Strukturen eindringt oder eine sichere R0-Resektion ausgeschlossen scheint. Onkologische NichtResektabilität kann gewählt werden, wenn trotz operativer Entfernung kein langfristiger Überlebensvorteil zu erwarten ist. Patientenzusätzliche Faktoren, wie hohes Operationsrisiko oder schlechte Leistungsfähigkeit, können ebenfalls eine NichtResektabilität begründen.

Typische Kriterien beziehen sich auf Befall wichtiger Gefäße, organische Invasion, multiplen oder diffusen Tumorbefall, unzureichendes zukünftiges Funktionsvolumen eines Organabschnitts (z. B. Leber), sowie das Vorliegen fernmetastatischer Erkrankungen. Bildgebende Verfahren (CT, MRT), biomechanische Planungen und ggf. Biopsien fließen in die Entscheidung ein.

Seltener lässt sich durch neoadjuvante Therapien oder geografische bzw. technisch-biologische Maßnahmen eine Konversion in eine resektable Situation erreichen. Dazu zählen systemische Therapien, regionale Behandlungsansätze, Ablations- oder Strahlentherapien sowie chirurgische Vorstufen wie Embolisationen. Wenn eine Operation nicht sinnvoll ist, stehen palliative oder supportive Therapien im Vordergrund.