Netzwerkarchitekten

Netzwerkarchitekten sind IT-Profis, die die strategische Gestaltung von Netzwerken verantworten. Sie analysieren Geschäftsanforderungen, erstellen Referenzarchitekturen und legen Grundsätze fest, wie LAN, WAN, Rechenzentren, Cloud-Netzwerke und Remote-Zugänge zusammenarbeiten sollen. Ziel ist es, Leistung, Verfügbarkeit, Sicherheit, Skalierbarkeit und Kostenkontrolle zu optimieren.

Zu ihren Aufgaben gehören die Ermittlung von Non-Functional Requirements, die Auswahl von Technologien, das Entwerfen von Topologien, Redundanz- und Ausfallkonzepten, Kapazitätsplanung sowie das Sicherheitsdesign (Netzwerksegmentierung, Firewalls, VPNs, Zero-Trust-Ansätze). Sie erstellen Architektur-Dokumentationen, Topologie-Diagramme, Standards, Richtlinien und Migrationspläne.

Sie verfügen über tiefgehende Kenntnisse in Routing und Switching (BGP, OSPF, MPLS), SD-WAN, Netzvirtualisierung, Rechenzentrumsnetze, Load Balancing und Netzwerksicherheit. Sie arbeiten mit Cloud-Plattformen (AWS, Azure, Google Cloud), Software-Defined Networking sowie Netzmanagement- und Monitoring-Tools. Typische Methoden umfassen TOGAF oder andere Architekturmuster; IT-Service-Management-Standards wie ITIL können unterstützend verwendet werden.

Der Beruf tritt in großen Unternehmen, Rechenzentren, Providern oder Beratungsfirmen auf. Ausbildung ist in der Regel ein technischer Studienabschluss (Informatik, Informationstechnik, Elektro-/Automatisierungstechnik) mit mehrjähriger Praxis; relevante Zertifizierungen wie CCNP/CCIE, JNCIE, AWS/Azure Networking oder TOGAF sind verbreitet.

Zu aktuellen Entwicklungen gehören Software-Defined Networking, Network Function Virtualization und der zunehmende Einsatz von Multi-Cloud-Architekturen, Sicherheits- und Observability-Tools.