Nebenflüssen

Nebenflüsse sind kleinere Flüsse oder Bäche, die in einen größeren Fluss einmünden. Sie gehören zum natürlichen Abflussnetz eines Flusssystems und liefern Wasser, Sedimente und Nährstoffe in den Hauptfluss. Nebenflüsse können ganzjährig wasserführend sein oder nur saisonal Wasser führen. Ihre Abflüsse hängen von Klima, geologischen Gegebenheiten, Vegetation und menschlicher Nutzung im Einzugsgebiet ab. In vielen Regionen prägen sie die Beschaffenheit des Flussrahmens mit.

Die Verteilung und Größe von Nebenflüssen beeinflussen Abflussmuster, Flussbettgestaltung und Sedimenttransport. In bergigen Gebieten treten häufig viele kurze Nebenflüsse auf, während in Flachländern oft wenige, größere Zuflüsse vorkommen. Nebenflüsse wirken als Puffer bei Niedrigwasser und Hochwasser, können aber bei plötzlichen Starkregenereignissen rasch zu einem Anstieg des Hauptflusses beitragen.

Ökologisch bedeutsam sind Nebenflüsse als Lebensräume und Wanderkorridore für Fische und andere Wasserlebewesen. Sie fördern die Diversität im Flusseinzugsgebiet und beeinflussen Wasserqualität sowie Nährstoffkreisläufe des gesamten Systems. Die Kühlung durch Nebenflüsse kann in heißen Perioden den Hauptfluss ebenfalls stabilisieren.

In der Wasserwirtschaft werden Nebenflüsse bei Planungen zur Flussregulierung, zum Hochwasserschutz und zur Renaturierung berücksichtigt. Maßnahmen zielen darauf ab, Durchgängigkeit zu verbessern, Uferzonen zu schützen und die natürliche Dynamik des Flussnetzes zu erhalten oder wiederherzustellen.

Begriffliche Feinheiten: In der Praxis werden die Begriffe Nebenfluss und Zufluss oft synonym verwendet, während fachliche Unterschiede je nach Flusssystem variieren. Allgemein bezeichnet Nebenfluss einen Zufluss zu einem größeren Fluss.