Naturgefahreneinschätzung

Naturgefahren sind natürliche Prozesse oder Ereignisse, die potenziell Schaden an Menschen, Infrastruktur oder Umwelt verursachen können. Sie entstehen durch geologische, meteorologische, hydrologische oder klimatologische Prozesse und werden oft von menschlichen Aktivitäten beeinflusst oder verstärkt. Das Risikokonzept unterscheidet zwischen der Wahrscheinlichkeit des Ereignisses, dem Ausmaß des Schadens und der Exposition betroffener Werte.

Zu den wichtigsten Naturgefahren gehören Erdbeben, Vulkanausbrüche, Tsunamis, Erdrutsche, Überschwemmungen, Stürme einschließlich Hurrikans, Lawinen, Dürren, Waldbrände und extreme Temperaturen. Diese Gefahren können einzeln auftreten oder in Folge von Klima- oder Wetterbedingungen verstärkt auftreten. Ihre Häufigkeit und Stärke hängen von regionaler Geologie, Topografie, Hydrologie und Klima ab.

Risikobewertung umfasst Hazard (das potenzielle Ereignis), Exposure (betroffene Werte) und Vulnerabilität (Verwundbarkeit). Stadtplanung, Bauvorschriften, Frühwarnsysteme und Aufklärung helfen, Risiken zu verringern. Frühwarnung ist oft möglich bei meteorologischen und hydrologischen Gefahren, während geologische Gefahren mit Bau- und Flächenmanagement gemindert werden.

Präventions- und Anpassungsmaßnahmen umfassen robuste Bauvorschriften, räumliche Planung zur Vermeidung hochriskanter Gebiete, Schutzinfrastrukturen, Evakuierungspläne, Notfalllogistik und Versicherungsmodelle. Auf globaler Ebene bilden Rahmenwerke wie das Sendai-Rahmenwerk für Katastrophenvorsorge Orientierung für nationale Strategien; viele Länder kombinieren Risikoanalyse mit öffentlicher Bildung und Versorgungsketten.