Nährstofffilmtechnik

Die Nährstofffilmtechnik (NFT) ist ein Hydrokultursystem, bei dem eine dünne Schicht nährstoffreicher Lösung kontinuierlich oder periodisch über die Wurzelzone der Pflanzen fließt. Die Wurzeln liegen teils in Kontakt mit dem Lösungsmittel und teils in Luft, wodurch sowohl Wasser und Nährstoffe als auch Sauerstoff zu den Wurzeln gelangen.

Aufbau und Funktionsprinzip: Typischerweise bestehen NFT-Systeme aus flachen Kanälen oder Rinnen, in denen die Wurzeln sitzen, einem Nährstoffreservoir, einer Pumpe, einem Abfluss und einer Steuereinheit oder einem Timer. Die Pumpe fördert die Lösung in die Kanäle, wo sie einen dünnen Film bildet, der die Wurzeln benetzt. Das überschüssige Nährstoffgemisch fließt zurück in das Reservoir und der Kreislauf beginnt von vorn.

Vorteile: NFT verwendet weniger Wasser als Boden- oder Funktionssysteme, hat eine hohe Gasaustauschoberfläche durch den dünnen Film und ermöglicht eine einfache Bauweise sowie kostengünstige Umsetzung, besonders für kleine bis mittlere Gewächshäuser und für Blattgemüse.

Nachteile: NFT ist störanfällig bei Strom- oder Pumpenausfällen, der Kanäle können verstopfen oder zu Wurzelfäule neigen, und die Methode eignet sich weniger für stark wachsende oder großwüchsige Pflanzen. Sie erfordert ständige Überwachung von pH- und EC-Werten und regelmäßige Reinigung.

Anwendungen: NFT wird vor allem in Gewächshäusern für Blattgemüse wie Kopfsalat, Rucola, Spinat und Kräuter eingesetzt; einige Kulturen wie Gurken, Tomaten benötigen oft andere Hydrokulturformen oder modifizierte NFT-Systeme.

Historisch entstand NFT in der Gewächshauskultivierung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und hat sich weltweit als eine der gängigen Hydroponikmethoden etabliert.