Münzmarken

Münzmarken, auch Münzzeichen genannt, sind Zeichen, Buchstaben oder Symbole, die auf Münzen geprägt oder gestanzt werden, um Informationen über Herkunft, Prägeanstalt, Währungseinheit, Jahr oder Qualität zu vermitteln. Sie dienen der Authentifizierung, der Nachverfolgung der Münzherstellung und dem Fälschungsschutz. Neben der Wertangabe kann eine Münzmarke Hinweise auf den Prägeort, die verantwortliche Münzanstalt oder den Aufseher geben.

Historisch entstanden Münzmarken in antiken und mittelalterlichen Münzsystemen. Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gab es zahlreiche Prägeanstalten mit eigenen Marken, wodurch Münzen verschiedener Städte oder Regionen leicht identifizierbar wurden. Im Verlauf des 17. bis 19. Jahrhunderts wurden Markensysteme verfeinert und stärker standardisiert, wobei Marken oft neben dem Staatsgebiet auch die Qualität, das Gewicht oder den Prüfer dokumentierten. Mit zunehmender Zentralisierung der Prägepolitik änderten sich die Formen der Marken, doch die Grundfunktion blieb erhalten: Herkunftsnachweis, Qualitätskontrolle und Fälschungsschutz. In modernen Münzen dienen Marken oft dazu, die Prägeanstalt zu kennzeichnen; bei Barren und Bullion werden zusätzlich Feingehalt- oder Legierungsmarken verwendet.

Arten von Münzmarken umfassen Münzzeichen (Herkunft oder Prägeanstalt), Prüferzeichen (Aufsicht durch Prüfer) sowie Feingehalt- und Metallmarken. Auf Sammlermünzen oder Sonderausgaben können komplexere Markensysteme auftreten. In manchen Währungen fehlen sichtbare Marken ganz, während andere weiterhin eine Form von Münzmarke verwenden. Siehe auch Münzzeichen, Prägekunst, Numismatik.