Mundbakterien

Mundbakterien bezeichnen die Population von Bakterien, die die Mundhöhle besiedeln, einschließlich Zähne, Zunge, Wangeninnenseite und Gingiva. Sie bilden komplexe Biofilme, die als Plaque auf Zahnhartgeweben auftreten, und gehören zur normalen Mundflora.

Die Mundmikrobiota umfasst Tausende Arten aus verschiedenen Taxa. Zu den häufigsten Bakteriengattungen gehören Streptococcus, Veillonella, Actinomyces, Porphyromonas, Prevotella, Fusobacterium, Neisseria und Haemophilus. Die meisten Vertreter sind Kommensalen; einige können unter bestimmten Bedingungen opportunistische Erkrankungen verursachen.

Karies entsteht insbesondere durch acidogene und säuretolerante Arten, darunter Streptococcus mutans und Streptococcus sobrinus, die Zucker in Milchsäure umsetzen. Diese Säureaktivität führt zu Demineralisation des Zahnschmelzes.

Parodontale Erkrankungen sind mit anaeroben Bakterien verbunden, darunter Porphyromonas gingivalis, Tannerella forsythia und Treponema denticola; ihr Wachstum in der subgingivalen Nische ist mit Entzündungen und Zerstörung des Zahnhalteapparats assoziiert.

Die Mundflora wird von Umweltfaktoren wie Ernährung, Mundhygiene, Speichelfluss und pH-Wert beeinflusst. Die ökologische Plaque-Hypothese beschreibt, wie eine Störung des mikrobiellen Gleichgewichts zu dysbiotischen Gemeinschaften führt, die Entzündungen begünstigen.

Zur Förderung der Mundgesundheit gehören gute Mundhygiene, fluoridhaltige Zahnpasta, reduzierte Zuckermenge und regelmäßige zahnärztliche Kontrollen. Fortschritte in der Diagnostik nutzen Mikrobiom-Analysen, um die Zusammensetzung der Mundflora zu charakterisieren.