Mobilitätsplattformen

Mobilitätsplattformen sind digitale Anwendungen oder Systeme, die verschiedene Verkehrsdienste und Daten bündeln, um Nutzern eine integrierte Mobilitätslösung zu bieten. Sie verbinden Fahrgäste mit Anbietern von ÖPNV, Carsharing, Ride-Hailing, Bike- und E-Scooter-Verkehr und liefern Planung, Buchung, Bezahlung und Informationen an einem Zugangspunkt. Ziel ist eine nahtlose, multimodale Mobilität über Transportarten hinweg.

Sie bieten typischerweise multimodale Routenplanung, Echtzeitinformationen, Verfügbarkeiten von Fahrzeugen, Preisvergleiche und eine einheitliche Bezahlung. Nutzerprofile ermöglichen Präferenzen wie Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit oder Zeitfenster. Betreiber können APIs nutzen, um eigene Dienste in die Plattform einzubinden, wodurch Transaktionen und Nutzungsdaten zentral verwaltet werden.

Es gibt consumerorientierte Aggregationsplattformen, die Anbieter bündeln, sowie Plattform-als-Dienstleistungsangebote für Verkehrsunternehmen. Der Begriff Mobility as a Service (MaaS) beschreibt die ganzheitliche Planung und Abrechnung von Reisen über mehrere Modale hinweg. Open- und Closed-Systems-Ansätze unterscheiden sich in Offenheit von Schnittstellen und Datenrechten.

Herausforderungen betreffen Datenqualität, Interoperabilität, Datenschutz und Sicherheit, Preistransparenz sowie Wettbewerbs- und Regulierungsfragen. Öffentliche Verkehrsbetriebe setzen vermehrt auf Standards und Open Data (z. B. GTFS/GTFS-Realtime). Durch Regulierung, Standardisierung und Benutzerorientierung könnten Mobilitätsplattformen künftig zu einer umweltfreundlicheren und inklusiveren Mobilität beitragen.