Migrationsbehörde

Migrationsbehörde ist der Sammelbegriff für eine staatliche Behörde, die sich mit Einwanderung, Asyl, Aufenthalt und Integration befasst. Je nach Land oder Verwaltungsebene kann sie national, regional oder kommunal organisiert sein. In vielen Ländern existieren spezifische Namen für ähnliche Institutionen, wie Migrationsamt, Ausländerbehörde oder Bundesamt für Migration.

Ihre Aufgaben umfassen die Prüfung von Visaanträgen und Aufenthaltstiteln, Entscheidungen über Asyl- oder Flüchtlingsanträge, Erteilung und Verlängerung von Aufenthaltstiteln, Familiennachzug, Arbeitsgenehmigungen sowie die Durchführung von Rückkehr- oder Abschiebungsmaßnahmen. Zudem koordinieren Migrationsbehörden Integrationsangebote und führen statistische Erhebungen zu Migration und Migrationstrends durch.

Sie fungieren als Schnittstelle zwischen Zuwandernden, anderen öffentlichen Dienstleistern (Bildung, Arbeitsmarkt, Sozialschutz) und der Justiz. Sie arbeiten mit Behörden auf kommunaler, regionaler und nationaler Ebene zusammen und setzen Rechtsvorschriften aus nationalem Recht, europäischem Recht (zum Beispiel Schengen- und Dublin-System) sowie internationalem Recht um. Der Datenschutz und die Verfahrenserfordernisse gewährleisten Rechte der Betroffenen.

Der Zugang zu Informationen und Dienstleistungen erfolgt in der Regel über Beratungen, Online-Portale, Antragsformulare und persönliche Termine. Verfahren beinhalten Prüfungsfristen, Widerspruchs- und Rechtsbehelfswege sowie Datenschutz- und Verfahrensgarantien.

Die Bezeichnungen und Zuständigkeiten variieren je nach Land. Beispiele sind SEM (Staatssekretariat für Migration) in der Schweiz, BFA (Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl) in Österreich und die Ausländerbehörde in Deutschland.