Mietpreise

Mietpreise bezeichnet den Preis, den Haushalte für die Anmietung von Wohnraum zahlen. In der Regel wird die Kaltmiete angegeben; Warm- oder Bruttomiete umfasst zusätzlich Betriebskosten. Mietpreise hängen von Standort, Größe, Baujahr, Zustand und der Verfügbarkeit von Wohnraum ab und unterscheiden sich stark zwischen Städten, Stadtteilen und ländlichen Gebieten.

Zur Orientierung dienen Mietspiegel, die jährliche Aktualisierung von ortsüblichen Vergleichsmieten, oft erstellt von Städten, Gemeinden oder Interessenverbänden. Mietpreise werden außerdem durch Regulierungen beeinflusst: In vielen Regionen Deutschlands gilt die Mietpreisbremse, die bei Neuvermietungen die Miete in der Regel an die ortsübliche Vergleichsmiete anlehnt, mit Ausnahmen etwa für Neubauten oder Modernisierungsausgaben.

Marktbedingungen führen zu bedeutenden regionalen Unterschieden. Großstädte mit hoher Nachfrage weisen tendenziell hogere Mieten auf als ländliche Regionen; Faktoren sind Zuzug, Arbeitsmarktsituation, Infrastruktur und Neubauaktivität. Über Jahre hinweg wurden Mietpreise in vielen Ballungsräumen stärker erhöht als Einkommen, was zu Belastungen führte.

Historisch hat es verschiedene Instrumente gegeben. So wurde der Berliner Mietendeckel 2021 vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt; seitdem gelten wieder bundesweite Regelungen wie die Mietpreisbremse. Vermieter können Modernisierungskosten in der Regel über die Miete umlegen, während Mieterhöhungen in bestimmten Rahmen bleiben.