Messkanälen

Messkanälen bezeichnet in der Mess- und Datenerfassungstechnik die einzelnen Signalpfade, über die physikalische Größen wie Temperatur, Druck, elektrische Größen oder Beschleunigung in messbare elektrische Signale umgesetzt werden. In einem Messsystem entspricht jeder Kanal typischerweise einer Sensorik, einer Signalaufbereitung und einer Analog-Digital-Umsetzung, die den gemessenen Wert in digitale Daten überführt. Mehrere Kanäle ermöglichen parallele oder zeitversetzte Messungen; je nach System können Kanäle simultan oder sequentiell abgetastet werden.

Zu den typischen Eigenschaften von Messkanälen gehören Abtastrate, Auflösung, Eingangsbereich, Eingangsimpedanz, galvanische Trennung, Rausch- und Störunterdrückung sowie Kalibrierbarkeit. Signalaufbereitung umfasst Verstärkung, Filterung, Entkopplung von Gleich- und Wechselanteilen sowie Sensorlinearisation. Es gibt verschiedene Kanaltypen, darunter analoge Messkanäle, Temperaturkanaltypen (Thermoelemente, RTDs), Brückensensor-Kanäle und isolierte Digitalkanäle für logische Signale.

Anwendung finden Messkanäle in Labor- und Industrieverstmessungen, Prozessüberwachung, Umweltmonitoring, Fahrzeug- und Luftfahrttechnik sowie in Freizeit- und Bildungsprojekten. Die Qualität eines Messsystems hängt stark von einer korrekten Kalibrierung pro Kanal, der Dokumentation der Messbedingungen und der sicheren Erdung bzw. Abschirmung ab. Herausforderungen sind Rauschen, Bandbreite, Kabelterminierung und Crosstalk zwischen Kanälen. Messkanäle werden von Messdatenloggern, Datenakquisitionskarten, PLCs oder SCADA-Systemen gelesen; sie bilden oft das zentrale Bindeglied zwischen Sensorik und Datenauswertung.