MLCCKondensatoren

MLCC-Kondensatoren, abgekürzt MLCCs, sind mehrschichtige keramische Kondensatoren. Sie bestehen aus vielen dünnen Schichten eines keramischen Dielektrikums, die durch metallische Elektroden verbunden sind. Die Schichten werden gestapelt, gebrannt und mit Endkappen versehen, sodass der Kondensator an zwei Enden kontaktiert ist. Typische Bauformen sind rechteckige SMD-Chips, die auf Leiterplatten gelötet werden.

Die Eigenschaften hängen stark vom Dielektrikum ab. Klasse-1-Dielektrika wie NP0/C0G weisen geringe Temperaturabhängigkeit und stabile Kapazität auf. Klasse-2-Dielektrika wie X7R, X5R oder Y5V liefern höhere Kapazität pro Volumen, zeigen jedoch stärkere Temperatur-, Spannungs- und Alterungseffekte. Kapazität, Toleranz und Temperaturkoeffizient variieren je nach Typ und Bauform. Werte reichen von wenigen pF bis zu mehreren µF; gängige Größen umfassen 0402 bis 1812, bei größeren Bauformen auch mehr.

Spannungsbereiche liegen typischerweise von 6,3 V bis 50 V, in speziellen Anwendungen auch deutlich höher. Toleranzen sind oft ±5 %, ±10 % oder ±20 %. DC-Bias-Effekt: Die effektive Kapazität nimmt unter Gleichspannung ab, besonders ausgeprägt bei Klasse-2-Dielektrika. Temperaturverhalten wird durch die Klassen festgelegt, etwa X7R im groben Bereich -55 bis +125 °C.

Anwendungen umfassen Entkopplung, Filtrierung und Glättung in Elektronik, Kommunikationsgeräten, Computer- und Automotive-Systemen. Herstellung erfolgt durch das Verpressen, Sintern und Stapeln keramischer Schichten, gefolgt von Endkappen und Lötverbindungen. MLCCs bieten hohe Packdichte und Zuverlässigkeit, sind aber anfällig für mechanische Belastungen, Feuchtigkeit und DC-Bias-Effekte.