Luftraumüberwachung

Luftraumüberwachung bezeichnet die Gesamtheit der Maßnahmen, Systeme und Verfahren zur Überwachung des Luftraums mit dem Ziel, den sicheren Betrieb von Luftfahrzeugen zu gewährleisten, Kollisionen zu vermeiden und den Luftraum effizient zu nutzen.

In den meisten Ländern liegt die Luftraumüberwachung in der Zuständigkeit der Flugsicherungsbehörden oder gemischt zivil-militärischer Einrichtungen. In der Europäischen Union erfolgt die Koordination über Eurocontrol im gemeinsamen Luftraum, während nationale Anbieter wie die DFS in Deutschland für Betrieb und Betriebssicherheit der Flugsicherung verantwortlich sind.

Zu den technischen Grundlagen gehören Primär- und Sekundärradar, automatische Abfrage von Flugdaten über ADS-B, Multilateration sowie satellitenbasierte Positionierungs- und Kommunikationssysteme. Zusätzlich kommen Datenverbindungen wie Flugpläne, Positionsmeldungen und Wetterinformationen zum Einsatz, um eine kontinuierliche Zustandserfassung zu ermöglichen.

Der operative Ablauf umfasst die Erfassung und Verarbeitung von Flugdaten, die Berechnung von Konfliktsituationen und die Durchführung von Trennmaßnahmen. Die Luftraumüberwachung arbeitet eng mit der Flugverkehrskontrolle zusammen, unterstützt Notfall- und Such- sowie Rettungsmaßnahmen und sorgt dafür, dass Luftfahrzeuge sicher in, aus und durch Lufträume geleitet werden.

Auf internationaler Ebene legen ICAO-Standards und empfohlene Praktiken die Rahmenbedingungen fest; in Europa ergänzt Eurocontrol die Regeln und betreibt verschiedene Verkehrskorridore. Die Luftraumüberwachung ist damit ein zentraler Baustein des Air Traffic Management und dient der Sicherheit, Kapazität und Effizienz des Luftverkehrs.

Herausforderungen ergeben sich durch steigenden Verkehr, zunehmende Automatisierung und neue Technologien, grenzüberschreitende Lufträume sowie Anforderungen an Cybersicherheit und Datenschutz.