Lizenzreservierung

Lizenzreservierung bezeichnet im Lizenzmanagement den Prozess, eine bestimmte Lizenz aus einem Pool temporär zu sichern, damit sie bei Bedarf zuverlässig verfügbar ist. Sie kommt vor allem in Umgebungen mit Mengenkontingentlizenzen oder floating licenses zum Einsatz, bei denen Lizenzen knapp sind oder kontrolliert eingesetzt werden sollen. Durch eine Reservierung wird geplant, wann eine Lizenz gebraucht wird, und der entsprechende Nutzungsanspruch wird einem Benutzer, einer Maschine oder einem Prozess zugesichert.

Technisch erfolgt eine Reservierung über den Lizenzserver oder das Lizenzmanagementsystem. Ein Client sendet eine Reservierungsanfrage, der Server prüft den verfügbaren Bestand, blockiert eine Lizenz und ordnet sie dem Anfragenden zu. Die zugewiesene Lizenz bleibt während der Reservierungsdauer dem Reservierenden vorbehalten und wird nicht an andere Nutzer vergeben. Die Reservierung endet mit Ablauf der festgelegten Laufzeit, durch Widerruf durch den Administrator oder durch Freigabe, wodurch die Lizenz wieder dem Pool zur Verfügung steht.

Zu den typischen Einsatzszenarien gehören zeitkritische Build- und Testumgebungen, Schulungen, Wartungsfenster oder längere Analysen, bei denen eine kontinuierliche Verfügbarkeit der Lizenz sichergestellt werden muss. Vorteile sind eine bessere Planbarkeit, Compliance-Sicherheit und vermiedene Unterbrechungen in kritischen Prozessen. Zu beachten sind Kosten- und Kapazitätsaspekte: Reservierungen blockieren Lizenzen auch dann, wenn sie nicht aktiv genutzt werden, und benötigen regelmäßige Überwachung sowie klare Richtlinien zu Dauer, Priorisierung und automatischer Aufhebung.

Siehe auch: Lizenzpool, Floating License, Lizenzserver, Borrowing-Modell.