Lippenverfärbung

Lippenverfärbung bezeichnet eine Veränderung der Lippenfarbe im Vergleich zur gewohnten Haut- bzw. Lippenfarbe. Sie kann vorübergehend oder dauerhaft auftreten und unterschiedliche Ursachen haben.

Zu den häufigsten harmlosen Ursachen gehören physische Varianten der Pigmentierung, insbesondere bei Menschen mit dunkler Hautpigmentation. Weitere lokale Faktoren sind Sonneneinwirkung, Dehydrierung, Lippenlecken sowie das Rauchen. Arzneimittel oder Umweltgifte können ebenfalls zu Pigmentveränderungen führen.

Systemische Ursachen sind wichtiger zu unterscheiden. Zyanose durch Herz- oder Lungenerkrankungen macht die Lippen bläulich und begleitet oft Atemnot oder Blässe. Anämie kann die Lippen heller erscheinen lassen. Weitere Stoffwechselstörungen wie Methemoglobinämie oder Sulfhemoglobinämie können zu abnormen Verfärbungen führen. Bestimmte Medikamente, Antimalariamittel, einige Antibiotika oder Chemotherapeutika, sind ebenfalls mit Lipveränderungen assoziiert. Seltener können pigmentierte Läsionen an den Lippen, wie gutartige Flecken oder Melanome, eine Rolle spielen; verdächtige, neu auftretende oder unregelmäßige Verfärbungen sollten ärztlich abgeklärt werden.

Diagnose und Abklärung erfolgen durch Anamnese, klinische Untersuchung und ggf. Laboruntersuchungen (z. B. Blutbild, Sauerstoffsättigung) sowie spezifische Abklärung bei Verdacht auf eine pigmentierte Läsion. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache: Harmlose oder physiologische Verfärbungen benötigen oft keine Behandlung; bei Risikofaktoren wie Rauchentwöhnung oder Sonnenschutz können Maßnahmen helfen; systemische Ursachen müssen entsprechend behandelt werden, und verdächtige Läsionen sollten dermatologisch untersucht werden.

Bei plötzlichen, persistierenden oder wuchernden Verfärbungen der Lippen ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll.