Linienflugzeugen

Linienflugzeugen sind Verkehrsflugzeuge, die regelmäßig festgelegte Flugstrecken im zivilen Passagierverkehr bedienen. Sie bilden das Kernstück der kommerziellen Luftfahrt, indem sie Passagiere und in der Regel auch Fracht zwischen vielen Flughäfen transportieren. Im Gegensatz zu Charterflugzeugen folgen Linienflugzeuge festen Flugplänen, Tarifen und Abflugzeiten.

Die Linienflugzeugklasse lässt sich grob in Schmalrumpfflugzeuge (Narrow-body) und Breitrumpfflugzeuge (Wide-body) unterscheiden. Schmalrumpfflugzeuge verfügen in der Regel über eine Sitzkonfiguration mit einem Gang und typischerweise etwa 100 bis 220 Sitzplätze, geeignet für Kurz- und Mittelstrecken. Breitrumpfflugzeuge besitzen üblicherweise zwei Gänge, typischerweise 250 bis 400 Sitze, und werden vor allem auf Langstrecken eingesetzt. Typische Vertreter sind Schmalrumpfflugzeuge wie die Airbus A320-Familie und die Boeing 737 sowie Breitrumpflugzeuge wie die Boeing 777, 787, Airbus A350 oder A380.

Technisch setzen Linienflugzeuge auf Turbofan-Triebwerke, fortschrittliche Avionik und in vielen Modellen Fly-by-wire-Steuerung. Moderne Maschinen verwenden zunehmend Verbundwerkstoffe, effizientere Triebwerke und fortgeschrittene Tragflächenkonzepte. Wichtige Betriebsvorschriften betreffen ETOPS für Langstreckenflüge mit Zweimotorenfahrzeugen sowie Sicherheits- und Zertifizierungsstandards von Aufsichtsbehörden wie FAA und EASA.

Die Geschichte der Linienflugzeuge begann in der Ära der ersten Düsenjet-Modelle der 1950er Jahre, darunter die Boeing 707 und der de Havilland Comet. Seit den 1960er Jahren stieg die Bedeutung von Jets für regelmäßige Linienflüge rasant an. In jüngerer Zeit prägen neue Modelle wie Airbus A350 und Boeing 787 die Industrie durch geringeren Treibstoffverbrauch, größeren Reichweiten und den Einsatz moderner Materialien.