Legionellenschutz

Legionellenschutz bezeichnet sämtliche Maßnahmen zur Verhinderung des Wachstums und der Ausbreitung von Legionella-Bakterien in Wasser- und Kühlsystemen sowie in relevanten Umgebungen, um eine Übertragung auf Menschen zu verhindern. Ziel ist die Reduzierung des Risikos einer Legionellose, insbesondere der Legionärskrankheit.

Legionella-Bakterien finden sich in natürlichen Gewässern, können sich aber in vielen technischen Anlagen mit warmem Wasser und feuchten Oberflächen vermehren. Typische Risikogebiete sind Warmwassersysteme, Duschleitungen, Speise- und Brauchwasseranlagen, Kühltürme, Whirlpools sowie Anlagen in Krankenhäusern, Hotels und Industrieanlagen. Wichtige Risikofaktoren sind warme, stagnierende Wasserleitungen, Biofilme, Sedimente und unzureichende Wartung.

Zentrale Bausteine des Legionellenschutzes sind Risikobewertung und ein Wassersicherheitsplan. Planung, Bau und Betrieb von Anlagen sollen verhindern, dass Legionellen Raum zum Vermehrung finden. Typische Maßnahmen umfassen Temperaturführung des Warmwassers, Vermeidung von Stagnation, regelmäßiges Spülen von Verteilungsverläufen und die Beseitigung von toten Leitungsabschnitten.

Weitere Maßnahmen sind thermische Desinfektion, chemische Desinfektionsmittel wie geeignete Chlorkonzentrationen, Biocides, sowie Filtration an der Entnahmestelle. Regelmäßige Reinigung und Desinfektion von Warmwasserbereitern, Kühltürmen und Sanitärarmaturen sowie korrektes Biocide-Management gehören ebenfalls dazu. Wartung, Inspektion und Schulung von Personal unterstützen den Schutz.

Die Überwachung erfolgt durch regelmäßige Probenahmen, Dokumentation und ein definiertes Reaktionskonzept bei Abweichungen. Legionellenschutz unterliegt nationalen und europäischen Vorgaben, Richtlinien der Gesundheitsbehörden sowie Normen zu Trinkwasserinstallationen. Ziel ist eine sichere Versorgung und Minimierung von Gesundheitsrisiken für Nutzerinnen und Nutzer.