Lautstärkeanpassung

Lautstärkeanpassung bezeichnet den Prozess, Audiosignale in Bezug auf deren Lautstärke zu angleichen oder zu normieren, damit Wiedergabepegel zwischen verschiedenen Titeln, Abschnitten oder Geräten konsistent wahrgenommen wird. Sie kann manuell durch den Lautstärkeregler erfolgen oder automatisch durch Regelungen im Audio- oder Abspielsystem.

Zu den technischen Mitteln gehören Gain-Steuerung, Pegelreduktion (Attenuation), Kompression, Limiting sowie Normalisierung. Die manuelle Anpassung betrifft das Einstellen der Ausgangslautstärke, während bei der automatischen Lautstärkeanpassung (AGC) während der Wiedergabe dynamisch Pegel angepasst werden, um Schwankungen zu reduzieren. Die Normalisierung setzt einen Output-Pegel oder eine Ziel-Lautheit fest, ohne die Dynamik drastisch zu verändern. Lautstärke- oder Lautheitsregeln werden oft unter Berücksichtigung von Wahrnehmungskriterien umgesetzt.

Wichtige Messparameter sind LUFS (Loudness Units relative to Full Scale) und True Peak (TP). Messverfahren folgen Standards wie ITU-R BS.1770; in europäischen Rundfunknormen empfiehlt EBU R128 typischerweise eine Ziel-Lautheit von etwa -23 LUFS mit angepasstingem True Peak. Für viele Online-Plattformen und Streamingdienste liegen die Zielwerte heute häufiger bei -14 bis -16 LUFS, was zu einem kompakteren Dynamikbereich führt, während Broadcast-Umgebungen oft niedrigere Werte bevorzugen. Neben LUFS spielen auch TP-Meßwerte eine Rolle, um Übersteuerungen zu vermeiden.

Anwendungen finden sich in Rundfunk, Filmproduktion, Podcasts, Musikproduktion sowie in Verbrauchergeräten und Softwareabspielern. Vorteile sind konsistente Lautstärke und verbessertes Hörerlebnis; Nachteile können eine unnötige Dynamikreduktion oder Kreativbeschränkungen bei stark wechselnden Soundlandschaften sein.