Ladetechnologien

Ladetechnologien bezeichnet Technologien zur Übertragung elektrischer Energie in elektrischen Systemen, insbesondere bei Elektrofahrzeugen und mobilen Geräten. Grundsätzlich unterscheidet man kabelgebundene (konduktive) Ladung von kabellosen (induktiven) Ladungsverfahren. Kabelgebundene Systeme verwenden Stecker, Buchsen und Kabelverbindungen, während kabellose Systeme Energie per elektromagnetischer Kopplung übertragen.

Kabelgebundene Ladung ist in Europa und anderen Märkten durch verschiedene Steckersysteme geprägt. Typ 2 (Mennekes) ist der gängige Wechselstromanschluss, CCS (Combined Charging System) ergänzt Typ 2 um eine Gleichstrom-Schnittstelle für Schnellladung, während CHAdeMO und GB/T in bestimmten Regionen weiterhin im Einsatz sind. Die Leistungsbereiche reichen von heimischen AC-Ladestellen bis zu DC-Schnellladestationen mit mehreren hundert Kilowatt.

Kabellose Ladung, auch induktives Laden genannt, nutzt eine Primär- und eine Sekundärspule, verbunden durch Luftspalt. Vorteile sind Komfort und Verschleißreduktion durch keine Steckverbindung; Herausforderungen betreffen Wirkungsgrad, Ausrichtung der Fahrzeuge und Kosten. Für EVs existieren Standards wie SAE J2954 zur Normung kabelloser Power-Transfer-Systeme, sowie Forschungs- und Pilotprojekte weltweit.

Zusätzliche Merkmale: Kommunikation und Sicherheit. Ladeinfrastruktur kommuniziert mit Fahrzeugen und dem Netz über Protokolle wie ISO 15118 (Vehicle-to-Grid, bidirektionale Kommunikation) und Open Charge Point Protocol (OCPP). Sicherheitsaspekte umfassen galvanische Trennung, Überstrom-, Kurzschluss- und Temperaturschutz sowie geeignete Schutzmechanismen gegen Fehlbedienung.

Zukunftsperspektiven umfassen Smart Charging, bidirektionales Laden (V2G) und eine engere Integration in Stromnetze. Interoperabilität, standardisierte Steckersysteme und Kostenreduktion sind treibende Faktoren der Weiterentwicklung von Ladetechnologien.