LHAusschüttung

LH-Ausschüttung bezeichnet die Freisetzung des luteinisierenden Hormons (LH) aus dem vorderen Anteil der Hypophyse. LH ist ein Gonadotropin, das die Gonaden stimuliert und eine zentrale Rolle in der Regulation von Fortpflanzung und Fortpflanzungszyklus spielt. In Frauen steuert LH den Eisprung und die Bildung des Gelbkörpers; in Männern fördert es die Testosteronproduktion durch die Leydig-Zellen.

Die LH-Ausschüttung wird primär durch das gonadotropin-releasing hormone (GnRH) aus dem Hypothalamus gesteuert. GnRH wird in pulsierenden Abständen freigesetzt, wodurch LH in regelmäßigen Pulsationen abgegeben wird. Die Frequenz und Stärke der LH-Pulsationen variieren je nach Zyklusphase und Hormonstatus. In der mittleren Zyklusphase kann eine positive Rückkopplung des Östrogenspiegels den LH-Sprung auslösen, der die Ovulation initiieren kann. Progesteron, Östrogen und Testosteron üben negative Rückkopplung aus und regulieren die LH-Ausschüttung in anderen Phasen.

Physiologisch erfolgt LH-Sezernierung überwiegend pulsatil; der markante LH-Sprung vor dem Eisprung ist eine charakteristische Ausnahme, während der LH-Spiegel stark ansteigt und die Ovulation ermöglicht. Bei Männern bleibt die LH-Freisetzung ebenfalls pulsatil, wobei sie die Testosteronproduktion reguliert.

Klinisch ist die LH-Ausschüttung relevant für die Fruchtbarkeitsdiagnostik und die Beurteilung der Hypophysenfunktion. LH-Werte werden in Ovulationstests verwendet, um die fruchtbare Phase zu markieren, und Abweichungen in der LH-Ausschüttung können auf Störungen der Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse hinweisen, etwa bei PCOS, Hypogonadismus, Hypothalamus-Erkrankungen oder im Übergang zur Menopause.