Kursreihen

Kursreihen bezeichnet eine zeitlich geordnete Folge von Kursen (Preisen) eines finanziellen Instruments, wie Aktien, Devisen, Anleihen oder Indizes. In der Praxis besteht eine Kursreihe aus Zeitstempeln und zugehörigen Preisen; häufig liegen die Daten als Schlusskurse (close), Eröffnungs-, Hoch- und Tiefpreise (OHLC) oder als Tick-Daten vor. Kursreihen können in unterschiedlicher Frequenz vorliegen, etwa in Echtzeit (Tick), tickweise aggregiert, täglich, wöchentlich oder monatlich.

Verwendung von Kursreihen umfasst die Leistungsüberwachung, Renditeberechnung und Risikobewertung. Aus Kursreihen lassen sich Renditen berechnen, zum Beispiel logarithmische Renditen, und Volatilitäten schätzen. Die Zeitreihenanalyse nutzt Modelle wie ARIMA oder GARCH, um Trends, Saisonalitäten und Abhängigkeiten zu erfassen. Weitere Verfahren untersuchen Autokorrelation, Stationarität oder die Bildung von Trend- und Zyklenkomponenten.

Mess- und Datenqualität ist zentral: Kurse stammen aus unterschiedlichen Quellen, wodurch Abtastzeitpunkte, Umrechnung von Währungen, Anpassungen bei Kapitalmaßnahmen (Dividenden, Splits) und Handelsunterbrechungen zu Unterschieden führen können. Datenbereinigung umfasst den Umgang mit Fehlwerten, Ausreißern und unregelmäßigen Handelstagen. Bei Aktienkursen werden oft bereinigte Schlusskurse verwendet, um Dividenden und Splits zu berücksichtigen.

Anwendungen reichen vom Backtesting von Handelsstrategien und der Portfolio-Optimierung bis zur Risikoanalyse (z. B. Value-at-Risk) und Finanzmarktforschung. Kursreihen bilden die Grundlage für viele Modelle der Finanzanalyse und der technischen Analyse.