Kunststoffkeile

Kunststoffkeile sind keilförmige Bauteile aus Kunststoff, die in Technik und Bauwesen zur zeitweiligen oder dauerhaften Abstützung, Spaltvermessung und Zentrierung verwendet werden. Sie dienen dazu, Bauteile zu trennen, zu nivellieren oder in einer gewünschten Stellung zu arretieren, ohne Metallkontakt herzustellen. Typische Anwendungsbereiche sind Bau- und Montagesituationen, Maschinenbau, Holzverarbeitung, Fahrzeugtechnik sowie HVAC- und Elektronikinstallationen.

Häufig verwendete Kunststoffe sind Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyamide (PA, Nylon) und Polyoxymethylen (POM); glasfaserverstärkte Varianten finden ebenfalls Einsatz. Je nach Polymer unterscheiden sich Temperaturbeständigkeit, Verschleißfestigkeit, chemische Beständigkeit und Oberflächenschonung. Viele Kunststoffkeile sind so konzipiert, dass sie leicht gleiten, die Oberflächen nicht beschädigen und verschleißarm sind.

Zu den Vorteilen zählen geringes Gewicht, Korrosionsbeständigkeit, einfache Handhabung und Kostenersparnis gegenüber Metallkeilen. Nachteile können eine geringere Tragfähigkeit, Kriechverhalten unter dauerhafter Last und Empfindlichkeit gegenüber hohen Temperaturen oder UV-Strahlung sein. Die Auswahl erfolgt nach Lastfall, Umgebung und Oberflächenkontakt.

Herstellung erfolgt überwiegend durch Spritzgießen oder Extrusion, wodurch komplexe Formen, unterschiedliche Winkel (typisch 15°, 30° oder 45°) und verschiedene Längen realisierbar sind. Kunststoffkeile werden oft als Sortiment in Sets angeboten, um unterschiedliche Spaltbreiten abzudecken.

Bei der Anwendung ist auf korrekte Tragfähigkeit, Begrenzung der Lastdauer und eventuelle Sicherheitsvorschriften zu achten. Regelmäßige Prüfung auf Risse oder Verschleiß ist sinnvoll, da Kunststoff bei Beanspruchung altert.