Krisenbewertungen

Krisenbewertungen sind systematische Bewertungen von Krisen, die darauf zielen zu verstehen, wie eine Krise entstanden ist, wie sie sich entwickelt hat und wie sie gemanagt wurde. Ziel ist es, aus der Krise zu lernen und die zukünftige Reaktionsfähigkeit sowie die Resilienz von Organisationen und Institutionen zu verbessern. Sie finden Anwendung in verschiedenen Bereichen wie Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Gesundheitswesen und kritischer Infrastruktur.

Der Prozess umfasst typischerweise die Abgrenzung des Bewertungsumfangs, die Datenerhebung (Zeitverlauf, getroffene Entscheidungen, Kommunikationsmaßnahmen), die Ursachen- und Wirkungsanalyse, die Bewertung der Wirksamkeit der Maßnahmen sowie die Identifikation von Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken. Darauf aufbauend werden konkrete Empfehlungen formuliert, Verantwortlichkeiten festgelegt und ein Umsetzungsplan erstellt. Abschließend dient der Bericht der Transparenz, dem Lerntransfer und der Überwachung der Umsetzung.

Methodisch kommen unter anderem nachbereitende Analysen (After-Action-Reviews), Post-Crisis-Analysen, Red-Teaming, Simulationsübungen, Benchmarking und Risikobewertungen zum Einsatz. Krisenbewertungen liefern oft Grundlagen für übergreifende Resilienzprogramme, Anpassungen von Notfallplänen, Governance-Strukturen, Schulungsmaßnahmen und Kommunikationsstrategien.

Häufig stehen Krisenbewertungen in Verbindung mit Krisenmanagement, Risikobewertung, Business-Continuity-Management und Krisenkommunikation. Zu den Herausforderungen gehören Subjektivität, Datenqualität und zeitlicher Druck; eine unabhängige Moderation kann die Glaubwürdigkeit erhöhen. See also: After-Action-Review, Lessons Learned, Risikobewertung, Krisenkommunikation, Business-Continuity.