Krankheitskontrollrate

Die Krankheitskontrollrate (KRR), im Englischen oft als disease control rate (DCR) bezeichnet, ist ein Maß in der medizinischen Onkologie, das den Anteil der Patienten beschreibt, bei denen die Krankheit nach einer Therapie kontrolliert wird. Sie umfasst die Kategorien komplette Remission (CR), partielle Remission (PR) und stabile Erkrankung (SD). Die KRR wird berechnet als KRR = (Anzahl CR + Anzahl PR + Anzahl SD) geteilt durch die Anzahl der auswertbaren Patienten, multipliziert mit 100 Prozent. Im Gegensatz zur objektiven Ansprechrate (ORR), die lediglich CR und PR berücksichtigt, schließt die KRR auch SD ein und liefert damit oft höhere Werte.

Die Bestimmung erfolgt in der Regel anhand vordefinierter Kriterien und bildgebender Verfahren (z. B. RECIST 1.1 für solide Tumoren). Die Bewertungen erfolgen zu festgelegten Zeitpunkten während der Studie, und CR oder PR benötigen häufig eine Bestätigung über einen bestimmten Zeitraum. SD bedeutet, dass der Tumor weder signifikant geschrumpft noch progressiv gewachsen ist, gemäß den festgelegten Grenzwerten.

KRR wird als Endpunkt in klinischen Studien verwendet, insbesondere wenn eine Stabilisierung der Erkrankung klinisch bedeutsam ist oder wenn vollständige Remissionen selten sind. Sie dient auch dem Vergleich der Wirksamkeit verschiedener Therapien. Es ist zu beachten, dass die KRR abhängig von Studiendesign, Beurteilungskriterien und Tumorentität variieren kann und nicht notwendigerweise mit Gesamtüberleben oder Lebensqualität korreliert.