Kostenrechnerische

Kostenrechnerische ist ein im deutschen Rechnungswesen gebräuchlicher Begriff, der sich auf kostenrechnerische Berechnungen, Kosten oder Kostenmethoden bezieht, die für die interne Kostenrechnung und Entscheidungsfindung verwendet werden. Im Gegensatz zu tatsächlichen, zahlungswirksamen Kosten dienen kostenrechnerische Größen dazu, ein realistisches Bild der Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens zu vermitteln, wenn cashbasierte Zahlen allein unzureichend sind.

Typische Anwendungsfelder sind kalkulatorische Kosten wie kalkulatorische Miete, kalkulatorische Zinsen oder kalkulatorische Abschreibungen. Diese Größen berücksichtigen Opportunitätskosten, Abweichungen zwischen steuerlicher oder handelsrechtlicher Bilanzierung und innerbetrieblichen Bewertungsmaßstäben oder nutzen Annahmen, die in der externen Berichterstattung keinen direkten Niederschlag finden. Kostenrechnerische Größen spielen eine zentrale Rolle in der Kostenrechnung, insbesondere in der Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung, sowie bei Kalkulationen für Preisfestsetzung, Make-or-Buy-Entscheidungen oder Kapazitätsauslastung.

Abgrenzung: Kostenrechnerische Größen sind nicht zwingend identisch mit den in der externen Finanzberichterstattung ausgewiesenen Kosten. Sie beruhen oft auf Schätzungen oder hypothetischen Annahmen und dienen primär internen Zwecken wie Managementbewertung, Leistungssteuerung und Abweichungsanalysen. Daher können sie zwischen Unternehmen verschieden definiert und berechnet werden.

Zusammenfassend bezeichnet kostenrechnerisch ein Spektrum von innerbetrieblichen Kostenkalkulationen, das auf hypothetischen oder imputierten Werten basiert, um Entscheidungsprozesse zu unterstützen und die Wirtschaftlichkeit von Produkten, Projekten oder Kapazitäten besser abzubilden.