KostenNutzenEntscheidungen

Kosten-Nutzen-Entscheidungen, auch Kosten-Nutzen-Analyse genannt, bezeichnet ein Entscheidungsverfahren, das alternative Handlungen anhand eines Abgleichs von erwarteten Kosten und Nutzen bewertet. Zentrale Idee ist, Handlungen mit höherem Nettovorteil zu bevorzugen, wobei zukünftige Effekte auf den heutigen Wert abgezinst werden.

Typische Größen sind der Kapitalwert (Net Present Value, NPV) und das Nutzen-Kosten-Verhältnis. Oft werden auch Umwelt-, Gesundheits- oder andere nicht-marktkonforme Effekte monetarisiert, um sie in den gleichen Maßstab zu bringen. In Fällen, in denen eine Monetarisierung schwierig ist, kommen ergänzende Analysen wie Sensitivitätsuntersuchungen oder Mehrkriterienentscheidungen zum Einsatz.

Anwendungen finden sich vor allem in der öffentlichen Politik und im Regulierungskontext, etwa bei Infrastrukturprojekten, Umwelt- und Klimapolitik, Gesundheitswesen oder industriellen Regulierungen. Unternehmen nutzen Kosten-Nutzen-Analysen, um Investitionen, Programme oder politische Forderungen zu prüfen und Prioritäten zu setzen. Entscheidungen werden häufig auf Basis einer Diskontierungsrate getroffen, weshalb Langfristwirkungen und Unsicherheiten eine zentrale Rolle spielen.

Kritik richtet sich vor allem gegen die Monetarisierung nicht-marktlicher Werte, Verteilungs- und Gerechtigkeitsaspekte sowie die Abhängigkeit von Annahmen über Diskontierung, Zeitrahmen und Parameterunsicherheit. Zudem kann stark langfristig orientiertes Denken die Berücksichtigung zukünftiger Generationen verzerren. Daher wird oft eine Kombination aus monetären Analysen und politischen, ethischen oder gesellschaftlichen Kriterien empfohlen.