Kontextualisieren

Kontextualisieren ist ein Verb der deutschen Sprache und bedeutet, etwas in einen größeren Zusammenhang zu stellen oder zu interpretieren. Es geht darum, Phänomene, Aussagen oder Daten nicht isoliert zu betrachten, sondern durch Berücksichtigung relevanter Rahmenbedingungen, Ursachen, Folgen oder Beziehungen zu verstehen. Ziel ist eine fundiertere, nachvollziehbare Einordnung.

Die Wortbildung setzt sich aus Kontext, dem Substantiv für Zusammenhang, und dem Suffix -ualisieren zusammen. Das Substantiv Kontext leitet sich vom lateinischen contextus ab. In Fachtexten wird der Begriff regelmäßig als Bezeichnung für ein methodisches Vorgehen verwendet, das Gegenstände in ihren Bezugsrahmen einordnet.

Anwendungsfelder reichen von Linguistik, Literaturwissenschaft und Geschichtswissenschaft über Sozial- und Medienwissenschaften bis hin zur Informatik und Datenanalyse. Beispiele: In der Linguistik wird Sprache kontextualisiert, indem man Rollen, Sprecherabsichten oder vorangehende Äußerungen berücksichtigen; in der Datenanalyse werden Messwerte kontextualisiert, indem man sie mit Metadaten und Rahmenbedingungen verknüpft. Wichtig ist dabei, den relevanten Kontext zu identifizieren und zu benennen, um Verzerrungen zu vermeiden.

Der Begriff wird oft mit Konzepten wie Zusammenhang herstellen, einordnen oder in Zusammenhang setzen verwandte Konzepte. Die Praxis der Kontextualisierung verlangt Abwägung: Kontext kann neue Einsichten liefern, aber auch verzerren, wenn er unpassend oder übermäßig detailliert ist. Kontextualisierung ist auch als Substantiv Kontextualisierung gebräuchlich.