Kontextbegriffen

Kontextbegriffen bezeichnet in der Wissenschaft die Familie der Konzepte, die verwendet werden, um Kontexte zu beschreiben, in denen Bedeutungen, Handlungen oder Daten auftreten. Der Begriff ist nicht einheitlich festgelegt; je nach Fachgebiet definieren Forschende unterschiedliche Subtypen von Kontext sowie deren Grenzen und Gewicht.

Zu den häufig diskutierten Subtypen gehören der sprachliche oder Co-Text, der alle begleitenden Textpassagen umfasst; der situative Kontext, der Merkmale wie Sprecher, Zweck, Zeit und Ort umfasst; der kulturelle Kontext, der Normen, Werte und historische Hintergründe berücksichtigen kann; und der kognitive Kontext, der Hintergrundwissen, Überzeugungen und Annahmen einschließt. In der Semantik und Pragmatik beeinflussen Kontextbegriffe die Interpretation von Äußerungen und Signalen, während in der Informatik kontextabhängige Systeme, die auf Standort, Aktivitäten oder Präferenzen reagieren, ebenfalls auf ähnliche Konzepte zurückgreifen.

Der Begriff wirft methodische Fragen auf: Wie lässt sich Kontext operationalisieren, erfassen oder inferieren? Welche Grenzen ziehen Kontextbegriffe, um zu verhindern, dass Kontext zu bloßer Hintergrundannahme verkommt? Befürworter argumentieren, dass explizite Kontextbegriffe notwendig sind, um Bedeutung, Absicht und Relevanz plausibel zu erklären; Kritiker warnen vor einer zu weiten oder vagen Ausdehnung.

In der Praxis unterscheiden sich Kontextbegriffe je nach Disziplin und Forschungsfrage, zugleich teilen sie das grundlegende Prinzip, dass Interpretation nicht allein auf dem Gehalt einer Äußerung beruht, sondern wesentlich von den umgebenden Bedingungen abhängt.