Konterabsicherung

Konterabsicherung, auch als Counter-Hedging bezeichnet, ist eine Risikomanagementtechnik, bei der eine bestehende Absicherung durch eine gegenläufige Position ergänzt wird, um das Gesamtrisiko zu steuern. Ziel ist es, die Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Risikofaktoren zu reduzieren oder Kosten, Liquiditätsbeschränkungen und Basisrisiken einer rein gerichteten Absicherung zu begrenzen.

Anwendung findet Konterabsicherung vor allem dort, wo eine traditionelle Hedging-Strategie unvollständig oder zu kostspielig ist, beispielsweise bei Wechselkurs-, Zins- oder Rohstoffrisiken. Durch eine gegenläufige Position kann der Nettonachteil eines Hedges kontrolliert, der Wiederanlage- oder Steueraspekte berücksichtigt und die Flexibilität erhöht werden.

Typische Instrumente sind Derivate wie Futures, Forwards, Optionen oder Swaps, die bewusst in gegenläufiger Richtung eingesetzt werden. Ein typischer Fall ist die Kombination einer bestehenden Absicherung mit einer Teilposition in einer gegenläufigen Option, die Verluste in bestimmten Szenarien begrenzt, ohne die gesamte Absicherung zu opfern. Konterabsicherung kann auch als Teil eines dynamischen Hedging-Ansatzes verwendet werden, bei dem Positionsgrößen regelmäßig angepasst werden.

Zu den Nachteilen zählen höhere Kosten, zusätzliche Komplexität und das Risiko, dass die Gegenposition die gewünschten Effekte nicht erzielt. Sie erfordert sorgfältige Quantifizierung von Risiken, Korrelationen und Transaktionskosten. In der Praxis dient Konterabsicherung der Flexibilisierung von Risikomanagement-Strategien und der Abmilderung unerwünschter Nebenwirkungen gewöhnlicher Absicherungen.