Komponentenverteilung

Komponentenverteilung bezeichnet in der Fachsprache die Verteilung der einzelnen Bestandteile eines Systems, einer Mischung oder einer Baugruppe über verschiedene Kategorien, Phasen, Räume oder Zeiten. Der Begriff wird in mehreren Disziplinen verwendet und hat je nach Kontext unterschiedliche Bedeutungen, bleibt aber durch die gemeinsame Idee der Anteile der Komponenten definiert.

In der Statistik und Data Science beschreibt die Komponentverteilung die relative Häufigkeit oder das relative Gewicht der einzelnen Komponenten in einem Mehrkomponentensystem. In Finite-Mixture-Modellen entsprechen sie den Mischungsgewichten, die angeben, welcher Anteil der Daten einer bestimmten Untergruppe gehört. Häufige Schätzverfahren sind Maximum-Likelihood- oder Bayesian-Ansätze, oft realisiert durch das Expectation-Maximization-Verfahren.

In der Chemie, Materialwissenschaft und Verfahrenstechnik bezieht sich die Komponentverteilung auf die räumliche oder molekulare Verteilung von Bestandteilen in einer Mischung oder Legierung. Sie beeinflusst mechanische, chemische und thermische Eigenschaften. Analytische Methoden wie Rasterelektronenmikroskopie (REM) mit energiedispersiver Röntgenspektroskopie (EDX) oder Sekundärionen-Massenspektrometrie liefern Verteilungsinformationen.

In der Zuverlässigkeits- und Qualitätstechnik kann die Komponentenverteilung die Häufigkeit oder Lebensdauerverteilung der einzelnen Bauteile in einer Baugruppe beschreiben, was Einfluss auf Systemzuverlässigkeit und Wartungspläne hat.

Beispiele: Die relative Konzentration von Zusatzstoffen in einer Legierung; die Verteilung von Reaktionspartnern in einem Gemisch; räumliche Muster wie Korngrenzenverteilung.

Siehe auch: Mischung, Verteilungsmodell, Dirichlet-Verteilung, Lebensdauermodell.