Klonierung

Klonierung bezeichnet den Prozess der Erzeugung genetisch identischer Kopien von Organismen, Zellen oder genetischem Material. In der Biologie wird oft zwischen reproduktiver Klonierung, bei der ein kompletter Organismus als Kopie eines Ausgangs hergestellt wird, und therapeutischer Klonierung unterschieden, bei der Klonlinien von Zellen oder Gewebe erzeugt werden, um Therapien zu ermöglichen oder Forschung zu betreiben.

Die bekannteste Methode bei Tieren ist der somatische Zellkerntransfer (SCNT): Der Zellkern einer somatischen Zelle wird in eine entkernte Eizelle eingesetzt, aus der sich ein Embryo entwickelt. Andere Ansätze nutzen induzierte pluripotente Stammzellen (iPSC), die zu verschiedenen Geweben differieren können, ohne einen vollständigen Organismus zu klonen. In der Pflanzenzucht erfolgt Klonierung häufig durch vegetative Vermehrung, Gewebekultur oder Mikrovermehrung, wodurch genetisch identische Pflanzen entstehen.

Anwendungen umfassen die Produktion von Tieren mit wünschenswerten Eigenschaften, die Erzeugung von Zellen oder Geweben für Therapien sowie Grundlagenforschung. In der Artenschutzforschung wird Klonierung als potenzielles Werkzeug diskutiert, ihre praktischen Anwendungen bleiben begrenzt. Pflanzliche Klone sind in Landwirtschaft und Gartenbau weit verbreitet.

Historisch markierte Dolly das Schaf, das 1996 als erstes reproduktiv geklontes Säugetier vorgestellt wurde. Seitdem wurden Klone in mehreren Arten erzeugt, oft mit hohen Fehlerraten und gesundheitlichen Problemen. Die Reproduktionsklonierung von Menschen ist in vielen Ländern gesetzlich verboten oder stark eingeschränkt; therapeutische Klonierung und Forschung unterliegen ethischen und regulatorischen Rahmenbedingungen.

Ethik und Debatte: Befürworter betonen Potenziale für Medizin und Landwirtschaft, Kritiker verweisen auf Tierschutz, Risiken für genetische Vielfalt und ethische Bedenken hinsichtlich Menschenwürde. Sicherheit, Langzeitwirkungen sowie Transparenz bleiben zentrale Themen in Regulierung und Öffentlichkeit.