Kleberreste

Klebereste bezeichnet man als Restspuren von Klebstoff, die nach dem Kleben auf Oberflächen zurückbleiben. Sie können sichtbar bleiben oder erst durch Alterung, Feuchtigkeit oder Temperaturwechsel freigelegt werden. Klebereste entstehen bei Etiketten, Preisschildern, Klebebändern, Tapeten oder Möbel- und Buchbindereien. Die Zusammensetzung variiert je nach Klebstoffart, etwa wasserbasierte Kleber (PVA, Acryl), lösemittelbasierte Kleber, Hotmelt oder Naturkautschuk. Je nach Untergrund haften die Reste unterschiedlich fest und können Verfärbungen verursachen.

Typische Quellen sind Etiketten und Preisaufkleber, Klebebänder, Klebstoffreste aus Tapeten oder Möbelmontage sowie Spuren aus der Buchbinderei. Auf empfindlichen Oberflächen wie lackiertem Holz, Glas, Kunststoff oder Textilien erfordern Klebereste verschiedene Vorgehensweisen, um die Oberflächen nicht zu beschädigen. In Sammler- und Archivkontexten können Klebereste von historischen Bindungen oder Beschrif­tungen besondere Bedeutung haben und eine behutsame Reinigung erfordern.

Zur Entfernung gibt es je nach Material unterschiedliche Ansätze. Mechanisch lassen sich Klebereste oft vorsichtig mit einem Kunststoffspachtel abtragen. Wärme wie Dampf oder Föhn kann Klebstoffe aufweichen; milde Reinigungsmittel oder Isopropylalkohol helfen, Klebstoffe zu lösen. Bei lackierten oder sensiblen Oberflächen sollten aggressive Lösemittel vermieden werden; zunächst an einer unauffälligen Stelle testen. Bei Papier und Büchern muss besonders behutsam vorgegangen werden, da Klebereste Zellstoff angreifen können; in musealem oder konservatorischem Umfeld erfolgen Reinigungen oft durch Fachleute.

Vorbeugung besteht darin, rückstandsarme Klebstoffe zu wählen, Oberflächen vor dem Kleben zu reinigen und Etiketten nur dort anzubringen, wo später eine schonende Entfernung möglich ist. Klebstoffreste sollten gemäß örtlichen Entsorgungsvorschriften entsorgt werden, da sie je nach Substanz Umwelt- und Sicherheitsaspekte berücksichtigen.