Kettenantriebe

Kettenantriebe sind mechanische Übertragungssysteme, bei denen Leistung durch eine Gliederkette übertragen wird, die zwischen antreibenden und getriebenen Kettenrädern verläuft. Sie kommen in Maschinen, Förderanlagen, Fahrzeugen und Werkzeugen zum Einsatz, wenn eine robuste, einfache und belastbare Kraftübertragung erforderlich ist.

Aufbau und Funktionsweise: Die Kette besteht aus miteinander verbundenen Gliedern, die Pins, Innen- und Außenplatten sowie Rollen umfassen. Die Kettenräder besitzen Zähne, in die die Kettenglieder eingreifen. Durch das Zusammenwirken von Kettengliedern und Zahnrädern wird Drehmoment übertragen. Die Kette läuft auf Umlenkrollen, und eine ausreichende Kettenspannung sowie Schmierung sind notwendig, um Verschleiß, Sprünge und Verlust von Kraftübertragung zu vermeiden. Am häufigsten verwendet wird die Rollenkette.

Typen und Anwendungen: Kettenantriebe gibt es in verschiedenen Ausführungen, vor allem als Rollenkette mit unterschiedlicher Teilung (Pitch). Im Fahrrad- und Motorradbereich dienen sie der Kraftübertragung von Tretkurbel zu Antriebsritzel. In der Industrie finden sich Kettenantriebe in Förderbändern, Maschinenübersetzungen, Werkzeugmaschinen und Anlagen, die hohe Lasten und Stoßbelastungen bewältigen müssen. Vorteile sind Tragfähigkeit, einfache Montage und gute Eignung bei staubigen Umgebungen; Nachteile sind Verschleiß, Geräuschentwicklung und regelmäßige Wartung.

Leistungsmerkmale und Wartung: Die Übersetzung ergibt sich aus dem Verhältnis der Zähne der Treibrad- und Getriebeseite. Die Effizienz liegt bei gut gewarteten Systemen typischerweise im Bereich von etwa 95 bis über 98 Prozent, abhängig von Schmierung, Ausrichtung und Belastung. Wartung umfasst regelmäßige Spannungsprüfungen, Inspektion auf verschlissene Glieder und Zähne, Schmierung und rechtzeitigen Austausch von Verschleißteilen. Lebensdauer hängt von Einsatzbedingungen, Wartung und Qualität der Komponenten ab.

Geschichte und Standards: Die moderne Rollenkette wurde im späten 19. Jahrhundert von Hans Renold entwickelt. Heute finden sich internationale Standards und Normen, z. B. DIN und ISO, die Abmessungen, Festigkeiten und Wartungsempfehlungen für Roller Chains festlegen.