Keramikfertigung

Keramikfertigung bezeichnet die Herstellung keramischer Erzeugnisse aus mineralischen Rohstoffen durch Formgebung, Trocknung und Brennen. Sie umfasst sowohl traditionelle handwerkliche Techniken als auch industrielle Prozesse und schließt zudem die Herstellung technischer Keramiken ein.

Rohstoffe sind Tonmineralien wie Kaolinit, Tonsteine, Feldspat, Quarz und weitere Zuschlagstoffe. Aus diesen Bestandteilen werden Mischungen hergestellt, die aufbereitet, geformt und anschließend getrocknet werden, um Spannungen in der Masse zu verringern.

Die Formgebung erfolgt auf verschiedene Weise: Manuelle Modellierung, Drehen, Walzen, Gießen oder Pressen. Ausgeformte Halbwaren, sogenannte Rohlinge, werden weitergetrocknet, bevor sie gebrannt werden. Danach erfolgt je nach Produkt eine Glasurbehandlung, bei der eine glasartige Oberfläche aufgetragen wird.

Beim Brennvorgang, dem Keramikbrand, wird zunächst das sogenannte Biskuit- oder Vorbrand in einem Ofen durchgeführt, gefolgt von einem zweiten Brand nach Glasurauftrag. Die Brenntemperaturen variieren je nach Produkt: einfache Keramik liegt oft im Bereich 900 bis 1100 °C, Steinzeug in etwa 1200 bis 1300 °C, Porzellan kann bis etwa 1400 °C oder höher erreichen. Der Brand erfolgt in Hybriden von offenen Lehm- oder Steinzeugöfen, Elektrik- oder Gasöfen, oft unter kontrollierten oxydationalen oder reduktionären Bedingungen.

Anwendungsbereiche umfassen Haushaltskeramik, Sanitärkeramik, Fliesen und Baukeramik sowie Technische Keramik, die für Elektronik, Medizintechnik oder Maschinenbau entwickelt wird. Qualitätssicherung beachtet Porosität, Verzerrungen, Festigkeit und Oberflächenqualität. Umweltaspekte wie Energieverbrauch, Emissionen und das Recycling von Ausschussmaterial gehören zunehmend zur Praxis der Keramikfertigung.