Ausschussmaterial

Ausschussmaterial bezeichnet in der Fertigung Material, das die festgelegten Spezifikationen während des Produktionsprozesses nicht erfüllt oder nach der Qualitätsprüfung als nicht verwendbar erkannt wird. Es wird vom restlichen, nutzbaren Material getrennt geführt und in separaten Belegen abgebildet. Ausschuss umfasst Rohstoffe, Zwischen- und Endprodukte, die Mängel aufweisen oder nicht den Anforderungen entsprechen.

Die Ursachen für Ausschussmaterial liegen in Prozessschwankungen, Maschinenausfällen, fehlerhaften Rohstoffen, falschen Maschineneinstellungen oder Handhabungsschäden. Nicht jedes Ausschussmaterial ist endgültig unwiderruflich verloren: Teile können nachbearbeitet oder repariert werden (Nacharbeit), andere werden recycelt oder als Schrott verwertet. Die Unterscheidung zwischen nachbearbeitungsfähigem Ausschuss und unwiderruflichem Ausschuss ist in der Praxis relevant.

Aus buchhalterischer Sicht wird Ausschussmaterial in der Kostenrechnung als Verlust oder Fehlmenge erfasst. Es mindert die Zuschlagskalkulation, beeinflusst die Stückkosten und wird oft mit einem Salvage-Wert versehen, falls noch verwertbare Reststoffe vorhanden sind. Die Bewertung erfolgt in der Regel zum Materialeinsatzwert; Arbeits- und Fertigungskosten können anteilig zugewiesen werden.

Der Umgang mit Ausschussmaterial umfasst Separation, Kennzeichnung, Entsorgung oder Recycling. In vielen Branchen wird der Ausschuss recycelt oder wieder verwertet, um Ressourcen zu schonen und Kosten zu reduzieren. Kennzahlen wie Ausschussquote oder Yield werden überwacht, um durch Prozessverbesserungen, Qualitätsmanagement und Fehlerursachenanalysen Ausschuss zu senken.