Kautschuktypen

Kautschuktypen bezeichnet in der Technik die verschiedenen elastischen Polymere, die aus natürlichem oder synthetischem Kautschuk bestehen und als Elastomere eingesetzt werden. Die Einteilung erfolgt häufig nach der Herkunft: Naturkautschuk (NR) stammt überwiegend aus dem Baum Hevea brasiliensis und zeichnet sich durch hohe Elastizität, gute Reißfestigkeit und gute Dämpfung aus, reagiert aber empfindlich auf Hitze und Witterung. Synthetische Kautschuke entstehen durch Polymerisation aus Monomeren wie Butadien, Styrol oder Isopren und umfassen eine Vielzahl von Typen mit unterschiedlichen Eigenschaften.

Zu den bedeutenden synthetischen Typen gehören Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR), Polybutadienkautschuk (BR), Nitrilkautschuk (NBR), Polyisoprenkautschuk (IR), Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM), Chloroprenkautschuk (CR) und Fluorkautschuk (FKM, auch FPM). Diese Typen unterscheiden sich wesentlich in Öl- und Chemikalienbeständigkeit, Abriebfestigkeit, Temperatur- und Witterungsbeständigkeit sowie Verarbeitbarkeit. EPDM zum Beispiel bietet hohe Beständigkeit gegen Ozon, Witterung und Dampf, während NBR gute Öl- und Kraftstoffbeständigkeit aufweist.

Vulkanisation, also die Vernetzung der Polymerketten durch Schwefel oder andere Vernetzer, verleiht dem Material seine dauerhafte Elastizität und Formstabilität. Die Wahl des Kautschuktyps hängt vom Einsatzfall ab: NR und SBR dominieren Reifen- und Dichtungsanwendungen; NBR wird oft für Kraftstoffleitungen verwendet; EPDM kommt in Außenbereichsdichtungen zum Einsatz; CR und FKM finden Anwendung in chemisch belasteten oder hitzestabilen Bereichen.

Herstellung und Umwelt: Naturkautschuk wird in Plantagen gewonnen, synthetische Typen entstehen in der Petrochemie; Recycling spielt eine zunehmende Rolle.