Kapselschicht

Kapselschicht bezeichnet in der Biologie eine äußere zelluläre Schicht, die manche Bakterien umgibt, sowie in der Materialwissenschaft die äußere Hülle von Mikroverkapselungen. In der Mikrobiologie besteht diese Kapsel meist aus Polysacchariden, seltener aus Proteinen oder beidem, und ist eine hydrophile, schützende Schicht, die fest mit der Zelloberfläche assoziiert ist. Im Gegensatz zur Schleimschicht, die lose haftet, ist die Kapsel fest mit der Zelle verbunden.

Sie spielt eine wichtige Rolle für Überleben und Verbreitung des Mikroorganismus, schützt vor Austrocknung, reduziert die Phagozytose und fördert Biofilmbildung sowie Adhäsion an Oberflächen. Viele kapselbildende Stämme tragen spezifische Kapseltypen (K-Antigene), die zur Typisierung dienen, etwa bei Streptococcus pneumoniae. Kapsel kann Pathogenität erhöhen und beeinflusst Immunreaktionen sowie Impfstoffentwicklung. Kapseln lassen sich durch Färbe- bzw. Quellungstechniken sichtbar machen.

In der Technik bezeichnet Kapselschicht oft die äußere Hülle einer Mikroverkapsel, die Inhaltsstoffe schützt und kontrollierte Freisetzung ermöglicht. Typische Materialien sind Alginate, Gelatine, Chitosan oder coextrudierte Schichten. Die Gestaltung beeinflusst Stabilität, Freisetzungsprofil und Mundgefühl.

Zusammenfassend beschreibt Kapselschicht sowohl eine biologische äußere Zellhülle als auch eine technische Schutzschicht in der Mikrokapseltechnik. Sie hat Bedeutung für Gesundheit, Industrie und Forschung.