Kanalwänden

Kanalwände sind die seitlichen Begrenzungen eines Kanals, Grabens oder Schächten, die das Wasser führen, den Querschnitt definieren und den Kanal gegen Erd- sowie Nutzlasten schützen. Sie tragen die äußere Belastung und verhindern seitliches Abrutschen des Bodens. In städtischen Abwassernetzen dienen sie als statische Stütze der Bauwerke und als Verkleidung der Schächte.

Typische Bauweisen reichen von Ortbeton- oder Stahlbetonwänden über Spundwände bis hin zu Diaphragm-Wänden bei größeren Querschnitten. Historisch wurden Kanalwände auch aus Backstein oder Naturstein hergestellt. Offene Kanäle nutzen häufig verputzte oder verkleidete Wände, während geschlossene Kanäle und Schächte auf Fertigteile oder Stahlbetonkonstruktionen setzen. Materialien müssen der Wassereinwirkung, der chemischen Belastung des Abwassers und mechanischen Beanspruchung standhalten.

Kanalwände erfüllen mehrere Funktionen: Sie halten das umliegende Erdreich dem Druck stand, bilden den Kanalquerschnitt, schützen vor Durchfeuchtung und Erosion und ermöglichen Abdichtungen gegen Wasserverlust. Ihre Ausführung erfordert abgestimmte Geotechnik, Hydraulik und Bauwerksprüfung.

Regelmäßige Inspektionen, Riss- und Dichtungskontrollen sowie Instandsetzungen bei Beschädigungen sind Teil der Betriebspflichten. In der modernen Planung wird auf langlebige Materialien, korrosionsbeständige Bewehrung und geeignete Abdichtungen geachtet, um eine sichere und dauerhafte Funktion der Kanalinfrastrukturen sicherzustellen.