Interessenlagen
Interessenlagen bezeichnet in der Politikwissenschaft die unterschiedlichen, meist gruppenbezogenen Positionen, die Akteure aufgrund ihrer jeweiligen Interessen in politischen Debatten, Verhandlungen und Entscheidungsprozessen vertreten. Der Begriff betont, dass Positionen oft aus materiellen Vorteilen, normativen Vorstellungen oder institutionellen Bindungen entstehen.
Merkmale: Interessenlagen sind an soziale Milieus, Branchen, Regionen oder Organisationen gebunden. Sie beeinflussen Forderungen, Koalitionsbildung und
Anwendung: In Analysen von Politikprozessen helfen Interessenlagen, zu erklären, warum Reformen unterstützt oder abgelehnt werden, und
Beispiele: In der Sozialpolitik vertreten Arbeitnehmerverbände oft andere Interessenlagen als Arbeitgeberverbände; in der Umweltpolitik konkurrieren Industrie,
Bezüge: Der Begriff unterscheidet sich von individuellen Präferenzen oder ideologischen Überzeugungen, beschreibt jedoch deren kollektive Ausprägung.