Interaktionssituation

Eine Interaktionssituation bezeichnet eine soziale Situation, in der mindestens zwei Personen durch wechselseitige Handlungen aufeinander reagieren, um Verständigung, Koordination oder gemeinsames Handeln zu erreichen.

Charakteristische Merkmale sind die beteiligten Akteure, der räumlich-zeitliche Rahmen, der gemeinsame Zweck, soziale Rollen, geltende Normen, zeitliche Sequenzen, Turn-taking-Strukturen sowie verbale und nonverbale Signale.

Interaktionssituationen können persönlich vor Ort stattfinden, in Einrichtungen wie Schulen oder Arztpraxen, sowie in digitalen oder telefonischen Formen, wie Chats, Videoanrufen oder Messaging-Plattformen.

Die Dynamik ergibt sich aus wechselseitigen Reaktionen: Wer spricht, wie Fragen gestellt werden, wie Antworten folgen, wie Zustimmung oder Dissensus signalisiert wird und wie Kontextwechsel oder Neubegrenzungen erfolgen.

Methoden der Analyse umfassen Beobachtung, Videostudien, Gesprächs- oder Interaktionsanalysen; zentrale Begriffe sind Turn-Taking, Anschlusslogik und Kontextualisierung von Handlungen.

Anwendungsfelder reichen von Soziologie und Linguistik über Pädagogik und Psychologie bis hin zu Design und Mensch-Computer-Interaktion, wo Interaktionssituationen bei der Gestaltung von Unterricht, Beratung, Kundenkontakt oder Benutzerschnittstellen berücksichtigt werden.

Hinweise beachten: Interaktionssituationen sind kultur- und kontextspezifisch; Ethik und Datenschutz spielen eine Rolle, besonders bei Aufzeichnungen. Das Verständnis solcher Situationen zielt darauf ab, wie Menschen Bedeutungen aushandeln und gemeinsames Handeln ermöglichen.

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