Interaktionsprüfungen

Interaktionsprüfungen bezeichnet Prüfverfahren zur Evaluation der Interaktion zwischen Nutzenden und einem interaktiven System. Im Fokus stehen Nutzungsflüsse, Verstehbarkeit von Bedienelementen, Rückmeldungen des Systems, Fehlerraten sowie die Effizienz von Aufgabenabläufen. Sie gehören zum Feld der Usability- bzw. Human-Computer-Interaction-Forschung und werden bei Software, Webseiten, mobilen Apps und anderen interaktiven Systemen angewendet.

Ziel ist es, Probleme in der Interaktionsarchitektur zu identifizieren, Designentscheidungen zu validieren und Barrierefreiheit sicherzustellen. Durch die Prüfungen sollen Nutzungsschwierigkeiten früh erkannt, Änderungen bewertet und die Nutzerzufriedenheit erhöht werden. Die Ergebnisse dienen häufig als Grundlage für iterative Verbesserungen im Produkt- bzw. Designprozess.

Typische Vorgehensweise ist die Definition von Aufgaben- und Szenarien, die Auswahl repräsentativer Teilnehmender, sowie die Durchführung von Moderations- oder Remote-Tests mit anschließender Beobachtung und Datenerhebung. Erhobene Metriken umfassen Erfolgsquote, Zeit pro Aufgabe, Fehlerquote und Ursachenanalysen; qualitative Daten stammen aus Think-aloud-Protokollen, Beobachtungen und Befragungen.

Zu den gängigen Methoden zählen kognitiver Walkthrough, heuristische Evaluation, Usability-Tests, Remote- sowie unmoderierte Tests und A/B-Tests. Ergebnisse werden in einem Prüfbericht zusammengefasst, der identifizierte Probleme, Prioritäten (Schweregrade) und konkrete Gestaltungsvorschläge enthält, oft als Input für Designiterationen.

Begrenzungen betreffen die Repräsentativität der Teilnehmenden, Kontextabhängigkeiten, Kosten und Zeitaufwand. Interaktionsprüfungen ergänzen funktionale Tests und integrieren sich in UX-Forschungszyklen, insbesondere in agilen Entwicklungsprozessen.