Innovationsanalyse

Innovationsanalyse bezeichnet die systematische Untersuchung neuartiger Technologien, Produkte oder Prozesse mit dem Ziel, ihr Potenzial, ihre Diffusion am Markt und ihre wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Auswirkungen abzuschätzen. Sie dient der Entscheidungsunterstützung in Unternehmen, öffentlichen Verwaltungen und Forschungseinrichtungen, indem sie Chancen, Risiken und Handlungsfelder sichtbar macht.

Gegenstand der Innovationsanalyse ist sowohl die technische Machbarkeit als auch die wirtschaftliche Tragfähigkeit, strategische Passung und potenzielle Wirkung auf Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit. Forschungsmethoden kombinieren qualitative Ansätze wie Experteneinschätzungen und Nutzerbefragungen mit quantitativen Verfahren wie Trendanalysen, Szenarioarbeit, Lebenszyklus- oder Kosten-Nutzen-Analysen, Benchmarking und Patent- oder Marktdatenanalysen.

Anwendungsfelder reichen von Produkt- und Portfolioentscheidungen in Unternehmen über Innovationspolitik und Förderentscheidungen im öffentlichen Bereich bis hin zu Forschungsroadmapping und Innovationsmanagement in Organisationen.

Herausforderungen betreffen Unsicherheit über Marktdurchdringung, Datenzugang und -qualität, Verzerrungen durch Interessenlagen sowie ethische, rechtliche und Nachhaltigkeitsaspekte. Eine sorgfältige Interpretation der Ergebnisse ist deshalb unerlässlich.

Historisch wurzelt die Innovationsanalyse in Betriebswirtschaftslehre, Technologiemanagement und Innovationsforschung; theoretische Impulse kommen aus der Diffusionstheorie Everett Rogers (Diffusion of Innovations) sowie Ansätzen des Open Innovation und Technologie-Roadmapping. In der Praxis dient sie oft als Grundlage für Portfoliobewertung, Timing-Entscheidungen und Monitoring von Innovationsprozessen.