Inhalationsmedikamente

Inhalationsmedikamente sind Arzneimittel, die direkt über die Atemwege aufgenommen werden. Sie werden mit speziellen Applikationsformen verabreicht, zum Beispiel Inhalatoren, Vernebler oder Spacern, wodurch die Wirkstoffe primär in der Lunge wirken.

Zu den häufigsten Wirkstoffen gehören Bronchodilatatoren (β2-Agonisten) wie kurz wirksame Präparate (SABA) und lang wirksame Präparate (LABA), Anticholinergika, entzündungshemmende Substanzen wie inhalative Kortikosteroide (ICS) sowie Kombinationstherapien aus ICS mit LABA oder LAMA. Typische Beispiele sind Salbutamol als SABA, Formoterol oder Salmeterol als LABA, Ipratropium oder Tiotropium als Anticholinergika und Budesonid oder Fluticason als ICS.

Indikationen umfassen vor allem Asthma und die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), aber auch andere entzündliche oder obstruktive Atemwegserkrankungen, bei denen eine gezielte Behandlung der Lunge sinnvoll ist. Verneblergeräte werden zudem häufig bei Patienten eingesetzt, die Schwierigkeiten mit herkömmlichen Inhalatoren haben oder akute Anfälle behandeln müssen.

Anwendung und Sicherheit: Eine korrekte Technik ist entscheidend. Inhalatoren mit Spacer erleichtern die Koordination, während Dry-Powder-Inhaler eine volle, schnelle Inhalation erfordern. Bei inhalativen Kortikosteroiden sollte der Mund nach der Anwendung gespült werden, um Mundtrockenheit und Mundsoor zu vermeiden; Rauen oder Heiserkeit sind mögliche lokale Nebenwirkungen. Übermäßige Nutzung von kurz wirksamen Bronchodilatatoren kann auf unzureichende Kontrolle hinweisen und erfordert ärztliche Abklärung.

Vorteile und Grenzen: Die inhalative Abgabe ermöglicht eine schnelle Wirkung mit oft geringeren systemischen Nebenwirkungen. Die Effektivität hängt jedoch stark von der richtigen Anwendung ab; bei unsachgemäßer Handhabung sinkt die Wirksamkeit, und es können lokale Nebenwirkungen auftreten. Eine regelmäßige ärztliche Kontrolle und Schulung zur Technik sind daher wichtig.