Indikatorlösungen

Indikatorlösungen sind chemische Lösungen, die einen Indikator enthalten, in der Regel eine organische Farbstoffverbindung, deren Struktur und damit die Farbe sich durch Veränderungen der chemischen Umgebung ändern kann. Solche Lösungen dienen dazu, Reaktionsfortschritte sichtbar zu machen, insbesondere den Endpunkt von Titrationen oder den pH-Wert einer Probe.

Zu den wichtigsten Typen gehören pH-Indikatoren, Redox-Indikatoren und komplexometrische Indikatoren. pH-Indikatoren sind Substanzen, deren Farbstand durch Protonierung oder Deprotonierung verändert wird. Typische Beispiele sind Phenolphthalein (Farbumschlag von farblos zu pink im Bereich ca. pH 8,2–10), Methylorange (rot in sauer, gelb in basisch, Bereich ca. pH 3,1–4,4) und Bromthymolblau (gelb bis blau, Bereich ca. 6,0–7,6). Die Indikatorlösung wird in der Regel in geringen Mengen der zu analysierenden Lösung hinzugefügt; der Umschlagsbereich sollte zum Äquivalenzpunkt der Titration passen.

Redox-Indikatoren zeigen Farbänderungen im Zusammenhang mit Redoxreaktionen. Beispiele sind Ferroin, das von Blau zu Rot wechselt, und DCPIP, das farbwechselnd in Redoxtests verwendet wird. Diese Indikatoren sind besonders nützlich, wenn der Endpunkt einer Redox-Titration nicht durch pH-Änderungen bestimmt werden kann.

Bei komplexometrischen Titrationen, etwa mit EDTA, dienen Indikatoren wie Eriochrome Black T oder Murexide dazu, den Endpunkt durch einen charakteristischen Farbwechsel zu signalisieren. In Ammoniak-/Puffersystemen verändert sich die Farbe des Indikators, sobald die Metallionen durch EDTA-Komplexierung freigesetzt werden.

Die Wahl des Indikators richtet sich nach dem zu messenden ReaktionspH- oder Redox-Endpunkt; ein geeigneter Indikator zeigt eine rasche, deutliche Farbänderung in der Nähe dieses Endpunkts, um eine genaue Bestimmung zu ermöglichen.

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