IRprotokoll

IRprotokoll bezeichnet die Regeln und Formate, nach denen Informationen über Infrarotlicht zwischen Sendern (z. B. Fernbedienungen) und Empfängern in Unterhaltungselektronik übertragen werden. Typische Anwendungen finden sich in Fernsehgeräten, Set-Top-Boxen, Audio- und Klimageräten, wo Signale ohne drahtlose Verbindung über Sichtlinie kommunizieren.

Technisch arbeiten IR-Protokolle mit einem Infrarot-LED-Sender, der eine Trägerschwingung um ca. 38 kHz moduliert. Ein Empfänger filtert den Träger heraus und liefert eine digitale Codierung des übertragenen Bits. Die Codierung erfolgt oft über Pulsfolgen, Pulsweiten- oder Pulsabstandsmodulation bzw. Manchester-Codierung, wobei Informationen durch Längenverhältnisse, Phasenwechsel oder Bitfolgen gekennzeichnet werden.

Zu den bekanntesten Protokollen gehören NEC, RC-5, RC-6 und Sony SIRC; es existieren zudem herstellerindividuelle Formate. NEC verwendet eine 38-kHz-Trägerfrequenz, eine 9 ms lange Leader-Pulse gefolgt von einem 4,5 ms langen Space und insgesamt 32 Bits Daten (Adresse, invertierte Adresse, Befehl, invertierter Befehl). RC-5 setzt Manchester-Codierung mit etwa 1,78 ms pro Bit und umfasst 14 Bits (Startbit, Toggle, Adresse, Befehl). Sony SIRC variiert je nach Version, nutzt jedoch typischerweise festgelegte Zeitmaße und eine Folge von Befeinen zur Kodierung von Befehl und Adresse.

Praxis und Einsatz unterscheiden sich durch Reichweite, Rauschen und Interferenzen. IR-Signale benötigen meist Sichtverbindung, wobei Sonnenlicht oder starke Störquellen Störungen verursachen können. Viele Universalfernbedienungen unterstützen mehrere Protokolle oder lernen Signale anderer Geräte, wodurch die Interoperabilität verbessert wird, auch wenn Protokolle häufig herstellerabhängig bleiben.