Härtebereiche

Härtebereiche bezeichnet in der Werkstoffkunde definierte Klassen oder Intervalle von Härtewerten, die zur Einordnung von Materialien, Beschichtungen oder Bauteilen verwendet werden. Sie ergeben sich aus Härteprüfungen nach standardisierten Verfahren wie Rockwell, Vickers, Brinell oder Knoop. Die gemessenen Werte werden in vordefinierte Bereiche eingeordnet, die typischerweise bestimmten Materialgruppen oder Anwendungsfeldern zugeordnet sind. Durch die Zuordnung zu Härtebereichen lassen sich Eigenschaften wie Verschleißfestigkeit, Festigkeit, Zähigkeit und Fertigbarkeit grob einschätzen, ohne jedes Material ausführlich zu charakterisieren.

In der Praxis wird Härte häufig auf standardisierten Skalen angegeben, zum Beispiel HRC, HV oder HB. Die Grenzen der Bereiche hängen von der Prüfmethodik, dem Materialsystem und dem Oberflächenzustand ab; daher sind Härtebereiche nicht direkt miteinander vergleichbar, wenn andere Messverfahren oder Oberflächenzustände vorliegen. Normen und Standards legen die zulässigen Bereichsgrenzen fest und dienen der Qualitätskontrolle in Produktion, Beschaffung und Entwicklung.

Die Bestimmung von Härtebereichen unterstützt die Zielharmonisierung in der Fertigung: Werkstoffe werden so ausgewählt oder behandelt, dass sie in einen spezifizierten Bereich fallen, der für Beanspruchung, Schmierung und Fertigungsverfahren geeignet ist. Einschränkungen ergeben sich durch die Vielfalt an Skalen sowie durch Oberflächenzustand, Temperatur und Umgebungsbedingungen, die Messergebnisse beeinflussen können.

Zusammenfassend beschreiben Härtebereiche die systematische Gruppierung von Härten zur Vereinfachung der Bewertung und des Vergleichs von Werkstoffen in Qualitätssicherung, Entwicklung und Beschaffung.