Hornhautoberfläche

Die Hornhautoberfläche bezeichnet die äußerste Schicht der Hornhaut und bildet gemeinsam mit dem Tränenfilm die refraktive Vorderfläche des Auges. Sie spielt eine zentrale Rolle für Sehschärfe, Transparenz und Schutz des Auges und interagiert eng mit dem Tränenfilm, der Nährstoffe liefert, Keime bekämpft und die Oberflächenspannung reduziert.

Struktur und Regeneration: Die Oberfläche besteht vorwiegend aus der mehrschichtigen Epithelschicht der Hornhaut. Oberhalb des Stroma liegt die Grenzfläche zur Bowmanschen Membran. Die Epithelschicht erneuert sich kontinuierlich — Limbusstammzellen liefern neue Epithelzellen, die bei Verletzungen die Oberflächenschicht ersetzen. Die Hornhaut ist im Großen und Ganzen avascular und erhält die Versorgung über Diffusion aus dem Tränenfilm und der Umgebung. Die sensorische Innervation erfolgt durch den Nervus trigeminus, was der Oberfläche eine hohe Empfindlichkeit verleiht.

Funktionen: Neben der Transparenz bildet der Tränenfilm eine glatte, gleichmäßige Vorderfläche und schützt vor Reizstoffen. Die Hornhautoberfläche trägt wesentlich zur Brechkraft des Auges bei und ermöglicht eine scharfe Abbildung. Sie schützt vor Keimen, reduziert Reibung beim Lidschluss und erhält die Sauerstoffversorgung durch Diffusion aus der Umgebungsluft bzw. dem Tränenfilm.

Klinik und Diagnostik: Störungen der Hornhautoberfläche können Epitehlerosionen, Trockenheit oder Entzündungen verursachen und zu Brennen, Schmerzen oder Sehstörungen führen. Diagnostik umfasst Slitlampenuntersuchung, Fluoreszenz-Färbung zur Beurteilung von Epithelverletzungen, Tränenfilm-Break-up-Time und Schirmer-Test. Kontaktlinsenträgerinnen und -träger können zusätzlich challenged sein, da Linsen die Oberfläche beeinflussen.